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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 7

1918 - Leipzig : Voigtländer
dem Kreise Bleiben, dem der Vater angehörte, und das Geschäft ergreifen, das der Vater betrieben hatte. Die Hauptkasten waren die Priester, die Kriegsleute, die (Beroerbetretbenben und die Ackerbauer. Das höchste Ansehen besaßen die Priester, welche die oberste Raste bilbeten. Sie besorgten nicht allein den Gottesbienst, fonbern sie beschäftigten sich auch als die einzigen int Volk mit wissenschaftlichen Dingen: sie waren Sternftunbige, Richter, Arzte und Baumeister. Selbst die Könige ließen sich von ihnen beraten und mußten sich vielfach nach ihren Vorschriften richten. Die Könige, welche Pharaonen genannt würden, gehörten nicht der Priesterkaste an, sonbern den Kriegern, beren Kaste an Vorzug und (Ehre gleich auf die der Priester folgte. Die Kaste der (Beroerbetreibenben war sehr zahlreich : sie umfaßte die hanbwerker, die Künstler, die Krämer und Kaufleute. Außer den Ackerbauern, welche die vierte Kaste bilbeten, gab es enblich noch Hirten; sie würden gehaßt und verachtet, namentlich die Schweinehirten; benn diese bürsten nicht einmal einen Tempel betreten, weil sie für unrein galten. 2. Die ägyptischen Götter. Die Agypter verehrten eine Menge Götter: es waren besonbers die großen Naturkräfte, die Segen und Gebeihen ober auch Schaben und verberben bringen. Darum hatten sie außer den guten Gottheiten auch böse. Die höchsten Götter hießen (Dfiris und Isis. Gsiris war nichts anberes als die Sonne ober auch der Nil, weil diese die Fruchtbarkeit des £anbes bewirken; unter seiner Gemahlin Isis bachte man sich den Ittonb ober die (Erbe, die alle ernährt. Sehr merkwürbig ist der Ti er bien st der Ägypter, viele Tierarten galten für heilig, besonbers Katzen, fjunbe, Krokobile, Ibisse und anbere. Die Nachrichten von der Verehrung, die ihnen erwiesen würde, sinb fast unglaublich, wer eins dieser Tiere mit Vorsatz umbrachte, würde mit dem Tode bestraft; ja wer eine Katze auch nur aus versehen tötete, mußte sterben. Bei einer Feuersbrunst trug man weit mehr Sorge für die Bettung der Katzen als für die Löschung des Branbes, und wenn eine Katze in die Flammen geriet, so würde große wehklage erhoben. Starb in einem Hause eine Katze, so schor sich barin jebermamt die Augenbrauen ab; starb ein hunb, so schor man sich den Kopf kahl. Tote Katzen würden einbalsamiert und an einer heiligen Stätte beigesetzt, vor allen Tieren aber würde der ftpis hoch verehrt , der einen prächtigen Tempel in der Hauptstadt Memphis hatte und von angesehenen Männern bebietit würde. Der Apis war ein Stier von schwarzer Farbe mit einem weißen Dreieck auf der Stirn. All-

2. Das erste Geschichtsbuch - S. 100

1892 - Gera : Hofmann
— 100 — ein. Aus der Kirchenthür tritt mit dem Meßdiener ein Priester mit dem verhüllten Sakrament, um einem Kranken die begehrte Seelenspeise zu bringen. Auch Nonnenklöster gab es, in denen fromme Frauen ihr Leben ganz Gott widmeten. Wenn nach einer Probezeit eine Jungfrau den Schleier nahm", dann sagte sie der Welt und ihren Freuden für immer Lebewohl. Die Nonnen legten die Gelübde des Gehorsams, der Keuschheit und der freiwilligen Armut ab. In den Nonnenklöstern wurden die Tochter vornehmer Eltern erzogen. Sie lernten da beten lesen schreiben, singen, nähen und sticken. Die Stickereien der Klosterfrauen zum Schmuck der Kirchen waren oft von wunderbarer Schönheit. -Wie es bei unsern Vorfahren aussah, als sie noch Heiden waren, das soll uns das nächste Geschichtsbild zeigen. 12. Kermann und die affen Deufschen. 1. Was uns an ihn erinnert. Auf dem Teutoburger Walde bei Detmold ist dem Befreier Deutschlands ein schönes Denkmal errichtet. Unsere deutsche Sprache, Sitte und Freiheit, die er vor der Vernichtung durch die Römer rettete, find sein lebendiges Denkmal. 2. Das deutsche Land. Die deutschen Stämme wohnten von der Nord- und Ostsee bis an die Alpen, von den Vogesen bis an die Weichsel. Das Land war nur stellenweise mit Hafer, Gerste, Rüben und Rettichen angebaut, größtenteils aber mit Laubund Nadelwäldern oder Sümpfen bedeckt. In den Wäldern hausteu Bären, Wölfe, Auerochsen, Elentiere n. a. Wild. Auf Wiesen und Berghängen weideten Pferde, Rinder, Schafe und Schweine. Die Flüsse waren wasserreicher als heute, das Klima rauh und nebelig. 3. Das deutsche Volk. Die Deutschen waren groß und stark, hatten eine helle Hautfarbe, blaue Augen und blonde Haare. Sie nährten sich von Fleisch, Gemüse, Obst und Milch. Ans Honig und Gerste brauten sie Met, in dem sie sich oft berauschten. Sie kleideten sich in Leinen und Leder 55. Das Hermanns-Denkmal. und warfen Tierfelle als Mäntel Über. ^1433795

3. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 44

1832 - Hannover : Hahn
44 Europa. Britisches Reich. land hat ebenfalls in So. Ebenen, ist dagegen in W. und N. voll rauher Gebirge, Wälder u. Seen; das Hochland. Irland hat große Ebenen, zum Theil Heiden und Moraste; aber auch Ge- birge. Seen sind viele in Schottland, wo der Lommond der größte, und in Irland, wo der Neagh (nif), in England nur in den N.gebirgsgegenden. Hauptflüsse in England: die Themse, Savern, Trent und Ouse (auhs), welche beide letztere zusam- men den Humber (ömber) bilden; in Schottland der Tay (teh), Elyde (kleihd) und Tweed (twihd); in Irland der Shannon (schannen). Kein Land hat so viele Kanäle, als England; sie sind zum Theil über andere Flüsse und durch Berge geleitet, und durch sie sind alle schiffbaren Flüsse und die Handelsstädte mit einander verbunden. England hat ein mildes Klima; aber die Luft ist feuch- ter und trüber, als in Deutschland. Schottland hat in den östli- chen Ebenen Englands Klima; in den Gebirgen ist die Luft, wie auch in den Englischen Gebirgsgegenden, weit reiner, aber auch kälter. Irland hat häufig trübe Lust, milde Sommerwärme und Winterkälte. England hat wichtige Producte in allen Reichen der Natur; Getreide nicht hinreichend, schönen Hopfen und viel Ob st, gar keinen Wein; Schafe, Rindvieh und Pferde von der ausgezeichnetsten Art; schöne Hunde (Doggen) und viele Fische. Edle Metalle und Edelsteine sucht man zwar vergebens, aber eben so große Schätze bringen die Kupfer-, Zinn- und Steinkoh- len Bergwerke; Salz ist in großer Menge und in jeder Art (Stein-, Quell - und Seesalz) vorhanden, und die Englische Wal- kererde und das Neißblei (zu Bleistiften) von besonderer Güte. Wild ist sehr wenig, dagegen viele Kaninchen, wenig Raub- thiere und gar keine Wölfe. Schottland ist nicht so reich, hat aber doch viel Rindvieh, kleine aber muthige und dauerhafte Pferde, Wild, eine zahllose Menge Seevögel und Fische (die besten Häringe, selbst die Holländischen werden hier gefangen); Getreide, Obst und Flachs nur in den O. Ebenen; Eisen, Blei, Steinkohlen und Torf in Menge. Irland hat beson- ders viele Schweine, auch schöne Rinder und Schafe, Fische, aber fast gar kein Wild; Getreide, Flachs u. Hanf; Stein- kohlen, Torf und Eisen. England und Irland haben Man- gel an Holz. — In England und Schottland sind fast alle E. Protestanten, die theils zur bischöflichen, theils zur pres- b yterianischen Kirche gehören; in Irland bekennt sich die Mehr- zahl zur Römisch katholischen Kirche. Die Beschäftigungen ,'oer Einwohner in England sind: Viehzucht und Ackerbau im höchsten Flor, Fischerei und Bergbau, am wichtigsten aber sind Fabriken und Handel. Wissenschaften und Künste werden sehr geschätzt und aufgemuntert. Der Bergschotte beschäftigt sich nur mit Viehzucht u. Fischerei, und ist noch sehr unwissend; die Bewohner der Ostseite von Schottland treiben Ackerbau, Bergbau, Fischerei, weniger Fabrikarbeiten u. Handel. Wissenschaften sind bei ihnen eben so geachtet, wie in England.

4. Abt. 2 - S. 598

1830 - Hannover : Hahn
598 Galizien. großer Theil des Landes Wald ist; unter andern hat man den Zuk- kerahorn, aus welchem hier Zucker bereitet wird, und die Barken benutzt man zur Verfertigung des Birkentheerö. Die Karpathen sind hier nicht so reich an Metallen, als auf ihrer S. Seite, sie liefern in- deß Kupfer, Eisen, Blei und etwas Silber, letzteres in der Bukowina Bemerkenswerth sind die Fl int en st ei nb rü che; auch Steinkohlen, ziemlich viel Schwefel, ferner Erdöl und ver- schiedene Kalk-, Gips- und Thon arten finden sich. Die Hauö- thiere sind nicht ausgezeichnet, man zieht jedoch ziemlich viele und, be- sonders in der Bukowina, gute Pferde und hält Ganse in großer Menge. Wild, vorzüglich Hasen, ist reichlich vorhanden, aber auch Bären und Wölfe (von letzteren werden jährlich über 1500 Stück erlegt) sogar Auerochsen, auch Biber. Noch verdient die Polnische Cochenille bemerkt zu werden. Der Honiggewinn von zahmen und wilden Bienen ist bedeutend. Die E. — 4,500,000 sind größtentheils Polen, aber neben diesen auch 90,000 Deutsche, 150,000 Wlachen in der Bukowina, über 200,000juden, ferner Armenier, Grie- chen, im Gebirge die Pokutier oder Rossen, ein roher Russischer Volksstamm, und Zigeuner. Unter den Christen bekennt sich die größte Anzahl zur Römisch kathol. Kirche, die unter einem Erzbi- schof und Bischof steht. Bedeutend ist die Menge der unirten Grie- chen, welche einen Erzbischof u. einen Bischof haben; auch die unir- ten Armenier haben einen Erzbischof. Die Protestanten haben 2 Superintendenten. Noch giebt es Mennoniten und in der Buko- wina eine Secte der Griechischen Kirche, die Philippowaner, die ihre Leichen verbrennen. Die Juden haben gegen 300 Synagogen. Wissenschaftliche und Volksbildung stehen höher als im benachbarten Polen. Die Industrie ist nicht bedeutend; man hat jedoch ziemlich viele Tuchfabriken, Ledergerbereien, Eisenwerke, Glashütten, Ölmühlen, Wachsbleichen, Pot^asch- und Salpetersiedereien u. a. Galizien gehörte als besonderes Fürstenthum seit Xii. Jahrh. zu Ungarn, seit 1390 zu Polen, kam aber 1772 an Österreich und ward 1795 noch durch einen Theil von Polen (Westgalizien) vergrößert. Im Wiener Frieden 1809 wurde aber letzteres fast ganz wieder abgetreten (einige 1809 an Ruß- land abgetretene Districte in O. sind 1815 zurückgegeben) und 1815 die jetzige Gränze bestimmt. Die oberste Landesbehörde ist die Hof- kanzlei in Wien und das Gubernium in Lemberg. Der oberste Gerichtshof ist in Wien, ein Appellationsgericht in Lemberg, 4landrechte und die Ortsgerichte in den Städten. Seit 1775 giebt es Landstände, die aber nicht mehr Rechte haben, als in den Öster- reichisch Deutschen Provinzen. Eintheilung des Landes in 19 Kreise. 1) fwadowice*), 2600e.— Myslenicz (nitsch)**) an der Raba, 2000 E.— Swoszowice, wichtiges Schwefelbergwerk. — Biala, Granz- stadt gegen Schlesien, nur durch den Bach Biala von der Deutschen Stadt Bielitz getrennt, 3000 E. Tuch- und Leineweberei.— (vswieczim oder *) Die mit f bezeichnten Städte sind Sitz eines Kreisamtes. **) Die Buchstaben cz werden wie tsch und c wie ß ausgesprochen.

5. Die Völker und Staaten der Erde - S. 909

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Volks- u. Staatsverhältnisse. §. 10. Nahrungsjweige re. 909 gayen, Mordwinen, Tscheremissen rc. hat, ebenso wie die Ko- lonisirung der Kosacken an den Grenzlinien und der acker- bauenden Soldaten im Gouvntt. Nowgorod und in Süd- Rußland, auf die Erweiterung der Boden-Kultur eingewirkt.— I. I. 184*2 waren auf Kronländereien bereits 1,407539 Per- sonen seßhaft gemacht, die ehemals nomadischen Völkerschaften angehörten. — Am zweckmäßigsten und erfolgreichsten wird der Ackerbau in den Ostsee-Provinzen, in den deutschen Kolonien betrieben, so wie imgouvmt. Moskau, wo landwirthschaftliche Vereine und Musterschulen bestehen, nach deren Vorbilde man auch in anderen Theilen des Reichs, selbst in Kamtschatka, ökono- mische Vereine gestiftet hat. — Der wichtigsten Erzeugnisse der russischen Landwirthschaft ist bereits oben gedacht worden. Wir fügen noch hinzu, daß auch die Kartoffel seit Kurzem allgemeiner kultivirt wird, daß man im Süden, in Trans- Kaukasien und in der Krim, mit der Kultur des Indigos und der Kochenille glückliche Anfänge gemacht hat, und daß der in Süd-Rußland gekelterte Wein das einheimische Bedürfniß mehrentheils deckt. Die Viehzucht, namentlich die voll dem Ackerbau unab- hängige Heerdenzucht hat zwar in Rußlalid eine sehr große Ausdehnung erlangt, denn in den Steppen Süd-Rußlands fin- den zahlreiche Heerden von Rindern, Pferden und Schafen Gedeihen und Unterhalt; auch stehen die Rinder der Ukraine, Podoliens u. e. a. Gegenden, die Steppenpferde, wie die rus- sischen Pferde, für deren Veredlung durch zahlreiche kaiserliche und Privatgesiüte gesorgt ist, überhaupt; die feinwolligen Schafe der Krim, Süd-Rußlands und der Ostsee-Provinzen, auch Polens, Litthauens u. m. a. Gegenden in verdientem Rufe; ferner findet man Büffel in Beßarabien und in der Ukraine, Kameele in der Krim, in Trans-Kaukasien und bei den Kal- mücken, Rennthiere bei den arktischen Wandervölkern, Schweine in allen slavischen Ländern u. s. w. — Dennoch sind ►für die Viehzucht noch große Erweiterungen und Verbesserungen zu wünschen. Namentlich begnügt sich der zahlreiche Bauern- stand in vielen Gegenden noch immer mit dem allernothdürf- 58 *

6. 1. Abth. - S. 119

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
119 §. 18 — 20. Religionsverhaltnisse. 3) die muhamedanische oder der Islam, deren Hauptsätze als bekannt angenommen werden können. Die christliche zerfällt der Form nach in ») die griechische, b) die röm isch-katholisch e, c) die protestantische Kirche. In dieser letzteren werden unterschieden die lutherische und reformirte Konfession, die sich in der neuesten Zeit theilweise zu der vereinigten evangelischen Kirche verbunden haben. Au- ßerdem gibt es noch viele christliche Sekten, zum Theil dem katholischen Kultus verwandt, wie die armenischen und sy- rischen Christen, zum Theil der protestantischen Kirche ange- hörend, wie die Herrnhuther, Ouäker, Puritaner, Methodisten, Menoniten und viele andere. Die anglikanische Kirche steht in der Mitte zwi- schen der römisch-katholischen und protestantischen. Die Muhamedaner zerfallen in zwei Hauptsekten, die Sunniten und Schiiten und mehrere andere von gerin- gerer Verbreitung. §■ 21. Verschiedenheit der Lebensart und Beschäftigungen. Auch in der Lebensart, den Beschäftigungen und Er- werbsquellen findet sich eine große Verschiedenheit unter den Bewohnern der Erde. Man theilt sie in dieser Beziehung in Nomaden oder Wan der Völker und in ansäßige, d. h. solche, welche feste Wohnsitze haben. Die ersteren ernähren sich von den rohen Produkten der Natur, wie ihnen dieselbe solche unmittelbar darbietet, und wie sie ihnen Jagd, Fischerei und Heerdenzucht zu verschaf- fen vermögen. Ihr Daseyn ist also an die Existenz gewisser Thiere, dcs Wildprets, der Hausthiere (Pferde, Rennthiere, Hunde, Rinder, Schafe, Kameele) geknüpft. Die Hirten müssen daher von einem Weideplätze zum andern, die Fi- scher stromauf und ab, die Jäger rastlos durch Wälder und Gründe schweifen, um das Leben zu fristen. Die Sorgen um Nahrung und Obdach nehmen daher ihre ganze Thätig- keit in Anspruch, sie haben fast keine Zeit, etwas Höheres

7. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 211

1844 - Leipzig : Tauchnitz
Weltgeschichte. 211 8. 3. Die Ägypter. Die Ägypter bewohnten dasselbe Land, was jetzt noch diesen Namen führt und was ihr aus der Geographie kennen gelernt habt. Auch glaubt man, daß die Kopten, welche ge- gen 100000 an Zahl, in Ägypten, Nubien und Abyssinien jetzt noch leben, von den alten Ägyptern abstammen. Die alten Ägypter hatten eine ganz eigenthümliche Staatsverfas- sung, wie wir sie jetzt noch bei den Hindus finden, die soge- nannte Kasteneintheilung. Diese Kasteneintheilung hat zwar eine große Ähnlichkeit mit den verschiedenen Ständen, die bei uns stattfinden, wie dem Adel-, Gelehrten-, Kaufmanns-, Handwerker- und Bauernstande; der Unterschied zwischen den Kasten und Ständen besteht aber vornehmlich darin, daß die ägyptischen Kasten oder Stände viel abgeschlossener waren, als bei uns die Stände sind und daß es z. B. gesetzlich ver- boten war, daß einer aus einer Kaste in die andere gelangen oder aus einer in die andere sich verheirathen konnte. Ge- wöhnlich nimmt man an, daß sieben solcher Kasten unter den Ägyptern bestanden haben, unter denen die oberste die Prie- sterkaste war. Zu ihr gehörten alle Gelehrte, Richter, Ärzte, Zeichendeuter und Baumeister. Dann folgte die Krieger- kaste, aus welcher der König gewählt wurde. Die übrigen Kasten waren sehr abhängig und zerfielen in die Kasten der Gewerbtreibenden, Ackersleute, Schiffer, Dolmetscher und Hirten. Die Sklaverei war in Ägypten gebräuchlich. Die Religion der Ägypter war sehr unvollkommen; denn sie bestand in Pflanzen-, Thier- und Sternendienst. So beteten sie den Apis, das Krokodil, den Ichneumon, den Ibis, die Katzen u. a. m., die Lotospflanze und Akazie, Sonne und Mond an. Die Priester hatten aber eine vollkommnere Religion, die sie vor dem Volke geheim hielten. In den Wissenschaften sollen sie auch nicht unbewandert gewesen sein und die ägyptische Weisheit war in alten Zeiten hochberühmt, so daß man Rei- sen nach Ägypten unternahm, um derselben theilhaftig zu wer- den. Daß die Ägypter nicht unbewandert in den mathemati- schen und Naturwissenschaften waren, beweisen ihre großen Bauwerke, ihre Kenntniß des Sonnenjahres, ihre Berechnung

8. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 81

1909 - Leipzig : Grunow
— 81 — entwickelte sich sehr schnell und hat schon 18000 Einwohner. Hier befindet sich die Goßnersche Missionsanstalt, die durch Johannes Goßner in Berlin gegründet wurde. Sie sendet ihre Missionare nach Ostindien. Deutsch-Wilmersdors (64 T.) bestand als Dorf schon zur Askanierzeit und gehörte lange Zeit der Familie von Wilmersdorf. Um 1650 kam das Dorf in den Besitz des Großen Kurfürsten. Das Rittergut wurde später von der Familie von Eckardtstein erworben. Der Ort hat sich seit den achtziger Jahren bedeutend entwickelt. Hier be- findet sich das Joachimsthalsche Gymnasium. Die Schule, die sich ursprünglich in Joachimsthal befand, wurde 1608 vom Kurfürsten Joachim Friedrich gestiftet. An prächtigen Gebäuden enthält die Stadt das Rathaus und das Bis- marckgymnasium. Schöneberg (141 T.) wird als Dorf schon 1264 erwähnt. Der Ort befand sich lange Zeit im Privatbesitze. 1506 kaufte ihn Kurfürst Joachim I. zurück. Friedrich Ii. siedelte 1750 böhmische Protestanten bei Schöne- berg an. Die Kolonie Neuschöneberg wurde 1874 mit Alt- schöneberg zu einem Gemeindewesen vereinigt, das sich infolge der zunehmenden Bautätigkeit rasch entwickelte. Vor dem Rathause steht das Brouzedeukmal Kaiser Wilhelms I. In der Nähe des Hauptpostgebäudes befindet sich die Nerven- Heilanstalt. Außerdem enthält die Stadt den Alten Berliner Botanischen Garten mit dem Botanischen Museum. Rixdorf (154 T.), ursprünglich eine wendische Niederlassung, wurde 1360 von Johanniterrittern in ein deutsches Dorf umgewandelt und 1435 nebst andern Ordensbesitzungen an Berlin-Kölln verkauft. Unter Friedrich Wilhelm I. wurde die Einwohner- schaft durch böhmische Emigranten vermehrt. 1873 wurden die beiden Gemeinden vereinigt. 1899 wurde Rixdorf zur Stadt erhobeu. Der Ort besitzt zahlreiche Fabriken und große Brauereien. Auf dem Hohenzollernplatze erhebt sich das Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. Die Rixdors-Britzer Kies- gruben sind die ergiebigsten Fundstellen für die Knochen der großen diluvialen Säugetiere. Stoß- und Kauzähne vom Mammut, Kiefer vom Nashorn, Knochen vom Pferd, vom Urstier und vom Auerochs sowie Geweihe vom Renntier und Bamberg, Heimatkunde der Provinz Brandenburg ß

9. Allgemeines, außereuropäische Welttheile - S. 63

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
Asien. E. Südasien. 1. Vorderindien. 63 In seinem Reichthum an Thieren steht Indien einzig da (§ 70, 6); den höchsten Preis zollt man dem Elephauten, der sich durch Schönheit und Gelehrigkeit vor seinem afrikanischen Bruder auszeichnet. Neben ihm ragen dnrch Größe oder Stärke hervor: Rhinoceroten, Büffelarteu, ferner reißende Thiere, vor allem die bengalischen Königstiger, Panther und Leoparden, im Nw. auch Löwen; eigenthümliche Ausbeute liesern im Hochgebirge sj)af Kaschmirziege und Moschusthier. Die Engländer treiben mit gutem Erfolge Pferdezucht. Auch gibt es Krokodile, große Schildkröten, Schlangen, wie die Boa- und Brillen- schlänge"), iu den tropischen Gebieten anch Affen und Papageien. Pfau und Huhn aus Indien nach Europa eingeführt, Taubenarten zahlreich. Seidenzucht ergiebig. Das Meer spendet Perlen. Die Jnsecten z. Th. schon sehr pei- nigend. Im Allgemeinen die Thiere von den Hindu wegen des Glaubens an die Seelenwanderung geschont. Fleischnahrung selten und großentheils verpönt^). § 98. Völker- und staatliche Verhältnisse. Die Bevölkerung z. Th. fast so dicht wie in China, in den britischen Besitzungen dichter als im deutschen Reich, viel schwächer in den Schutzstaaten. Urbevölkerung Draw ida, von den eingewanderten Hindu, welche weitaus die Mehrzahl bilden, unterworfen und namentlich in die Gebirge des Dekhän gedrängt, in einzelnen Gegenden, z. B. Ceylon und Stellen von Coromandal noch fast ganz wild, im Ganzen c. 1j6 bildend. Zu deu Hindu, die melan- cholische Angen und schlichtes Haar haben und von Gestalt schmächtig, von Charakter sanft, gntmüthig und träumerisch^), mäßig, scheu, doch verschlagen sind, später verschiedene, z. Th. mohammedanische Völkerstämme getreten, Mongolen, Afghanen, Balntschen, im N. Tibetaner eingedrungen. In der neueren Zeit auch Europäer hinzugekommen, von denen 300 000 im britischen Indien, we- nige in andern Thülen leben. Religion der Mehrzahl (c. 3ji) der Brahmaismus (§ 58). Die drei Hauptgötter Brahma, Gott des Gebets und Cultus und Schöpfer, Siwa, der durch Zerstörung Belebende und Wifchuu, der Erhalter, zusammen eine Dreieinheit (Trimnrti). Aus religiösem Grunde ruht auch die Kastenein- theilung. Danach 4 Kasten 1) Brahmanen, aus denen alle Priester, Ge- lehrte, Aerzte, Beamte genommen werden, im Ruft besonderer Heiligkeit stehend, an peinliche Vorschriften gebunden; 2) Kschatrijäs (Krieger), einst (bei der Einwanderung) die erste Klasse^); 3)Vai'sjas, Laudbauer und Kaufleute, die große Mehrzahl bildend; 4) Sud ras, aus dem Theile der alteu Bevölkerung bestehend, der sich gutwillig unterwarft). Außerhalb der Kasteueiutheilung n) 1869 starben im britischen Indien über 11 000 Personen am Schlangenbiß, 1876 kamen 21391 Personen und 48 234 Stück Vieh durch wilde Thiere oder Gift- schlangen um. **) An einzelnen Orten sogar Hospitäler für kranke Thiere und selbst Pflegehäuser für peinigende Jnsecten angelegt. Zu § 98. i) Hierauf die Pflanzennahrung und die üppige Natur Indiens nicht ohne Einfluß, welche die Phantasie auf Kosten der Energie zu oft seltsamem Sinnen veranlaßt. Die Hindu gleichen in ihrem vegetativen Hinbrüten, das ruhelose Verwan- delung in die verschiedensten Gestalten annimmt, sich nach Auflösung in das Nichts sehnt und üppige Bilder schafft, der Pflanzenwelt ihres Landes. 2) Jetzt fast ausgestorben bis auf die Fürsten Rädschas (— reges). 3) Sie erste Kaste soll aus dem Haupt, die 2. aus den Armen, die 3. aus dem Leib, die 4. aus den Füßen Brahmas geschaffen sein.

10. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 198

1831 - Leipzig : Hinrichs
Mwww 198 Europa. 35) Witebsk mit der Hst. gl. N. an der M. der Witcb in dis Düna, Lcdcrf., Handel. Polozkau der Düna, Sitz eines griechisch - «nirten Bischofs, Handel. 36) Mohilcw mit der festen Hst. gl. N. am Dnepr, Sitz eines griech. und kathol. Erzbischofs, luther. Kirche, Synagogen, Bibelge- sellschaft, Leder- und Eisenfabr., Handel, Messen. 37) Minsk mit der St. gl. N. Barischem an der Bcresina. 38) Wolynsk (Volhynicn) mit der Hst. Zitomicrz oder Schitomir. Die St. D ub n o griech. Abtei. B c rdicz o w 10,000e. wovon s Juden, Mittelpunkt des Handels des südlichen Rußlands mit Leutschland über Brody, 4 Messen, Pfetdehandcl von Russen Tataren, Kirgisen re. getrieben. 39) Podolicn oder Kaminiec podolski, wo die Fest. Ka- rn iviec unfern des Dniester, Sitz eines katholischen und armenischen Bischofs. 40) Bialyflok mit der Hst. gl. N. am Fl. Biala, 6o0o E. Gymnasium, Handel. Die St. Biel Sk am Rarem. Zu keinem Gouvernement gehören die Länder der dänischen Kosaken (Kasaken), der Kosaken des schwarzen Meeres (tschernomarischen) und der bugischen Kosaken. Sie haben unter russischer Oberherrschaft ihre eigene aristokratische Verfassung. Der Hauptoct der erstern ist Nomoi (Neu-) Tscherkask, Sitz ihres Atamans. Die asiatischen Gouvernements siehe bei Asien. Dem Kaiser von Rußland gehört seit 1815 auch das Kö- nigreich (Cz a a r t h u ra) Polen, das 2293£ □ M. und 4,000,000 d. hat. Die Produkte sind: Rindvieh, Pferde, Schafe, Schweine, Ziegen, Wildpret, Wölfe, Luchse, Baren, Elenne, wilde Katzen, Fischottern, Marder, Füchse, Hasen, Kienen, Fische rc.; Getreide, Obst, Hülsenfrüchte, Holz, Flachs, Hanf, Tabak, Hopfen rc.; wenig Metalle und Salz. Außer den Polen leben hier 10,009 Teutsche, 240,000 Lithauer (mit eigener Sprache), Griechen, 1200tataren, Juden (350,000 mit 1 Uni- versität in Brzesc), 415,000 Rußniaken und 800 Zigeuner in 482 Städten ryid 22,694 Dörfern. Der Adel zahlt über 60,000 Köpfe. Die katholische Religion, Religion der Mehrzahl der Einwohner, genießt den besondern Schutz der Regierung, ohne jedoch die Freiheit anderer Religionen zu beschränken; man findet daher 35,000 Evangelische, 220,000 Griechen und Juden. Der katholische Cultus zahlt 9 Erz- und Bischöfe, 6 Collegiatstiftrr, 1 Haupt - und 13 Diöcesansemmare, 154 Mönchs- und 26 Nonnenklöster. Die Ausübung der Gesetze und die Verwaltung deö Reichs hat der Staatsrath, der in Warschau seinen Sitz hat, und in dem der königl. Statthalter (Vicekönig) prasidirt. Die gesetzgebende Gewalt theilt der König mit dem Reichstag, der in den Senat und die Landbotenkammer (Abgeordnete der Gemeinden) getheilt ist, und sich jährlich 30 Tage lang ver- sammelt. Die Staatseinkünfte betragen 8,333,333^ Fl.; die Civilliste des Königs 1,750000; dix Staatsschuld 50 L
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